20171021 oebbwachbertunnel 3Am Samstag, den 21.Oktober 2017, fand in der Zeit von 20:00 Uhr bis etwa 01:00 Uhr im ÖBB Wachbergtunnel II auf der Westbahnstrecke im Bereich Melk ein Probealarm unter Mitwirkung folgender Einsatzkräfte statt: Österreichische Bundesbahnen (ÖBB), Freiwillige Feuerwehr (FF), Rettungsorganisationen - Rotes Kreuz (RK)  bzw. Arbeiter Samariterbund (ASBÖ) und Polizei.

 

Übungsannahme:

Ein mit ca. 50 Personen besetzter Zug der Baureihe VT 5047 kommt im Wachbergtunnel II nach einer mechanischen Einwirkung ca. 200m vom Portal West entfernt auf Gleis 3 zu stehen. Es wird ein kaltes Ereignis ohne Entgleisung angenommen. Bei der durch den Tfzf eingeleiteten Schnellbremsung werden 3 Personen verletzt.

Die beiden Zweiwege-Rüstlöschfahrzeuge (ZW RLF-T) der FF St Pölten und Pöchlarn sowie die beiden Rettungszüge (RTZ) St Pölten und Pöchlarn kommen zum Einsatz.

Die zu evakuierenden Personen werden mit  an den Darstellern angebrachter Beschreibung  der Verletzung gekennzeichnet.

Zur Evakuierung der Reisenden aus dem Zug wird der Evakuierungssteg des Einsatzleiterstandortes Pöchlarn verwendet.

 

Übungsziele: 

Rasche, eindeutige Alarmierung entsprechend der Ausgangslage 

Richtiges Anfahren des Übungsobjektes  

Herstellen des „Einsatzbereiches Wachbergtunnel II“ 

Einrichten und Betreiben der Einsatzleitung 

Üben der Bergetriage im Zug  

Effiziente Disposition der Einsatzfahrzeuge 

Einbringen und Aufbau der Einsatzmittel für die technische Hilfeleistung (Rollpaletten, Rettungssätze,…)  

Rettung bzw. Versorgung der betroffenen Darsteller und Abtransport in „Sichere Bereiche“ – Registrierung der Darsteller unter Verwendung „PLS“ 

Verwendung des Evakuierungssteges der ÖBB zur Rettung der Fahrgäste aus dem Zug  Aufbau der erforderlichen Beleuchtung

 

Übungsdurchführung:

Alarmierung: Der Triebfahrzeugführer des Personenzuges der ÖBB PV AG meldet den Notfall an den Zuglenker der BFZ Linz. Dieser verständigt den Fahrdienstleiter-NOKO, welcher in weiterer Folge die Einsatzkräfte und den ÖBB-Einsatzleiter alarmiert. Meldung des Vorfalles durch den Tfz-Führer des p-Zuges der ÖBB PV AG erst nach Auftrag eines Übungskoordinators (ca. 20:20). Die weitere Abhandlung der Übung erfolgt nach dem geltenden Notfallmanagement der ÖBB.

Codewort vor Absetzen der Meldung über den Notfall und der Alarmierungen der Einsatzkräfte:                                           „Probealarm Wachbergtunnel II“

Feuerwehr Alarmierung gem. „Rail Emergency Management“;  Polizei  Alarmierung gem. „Rail Emergency Management“;  Rettungsdienst Alarmierung gem. „Rail Emergency Management“

Hinweis: Das Ausrücken der Einsatzkräfte erfolgt nach den jeweiligen Alarmplänen der Einsatzorganisationen,  OHNE Sondersignal!  Der zuständige ÖBB Einsatzleiter vor Ort wird nach seiner Alarmierung am Übungsort eintreffen.

 

Übungsablauf - geplant :

Zeitplan für Probealarm – Übungstag

18:15 Uhr  Übungskoordinatoren treffen sich bei der FF Pöchlarn,  18:30 Uhr Übungshelfer treffen zur Lagebesprechung und Unterweisung  bei der FF Pöchlarn ein

18:45 Uhr  Darsteller und Beobachter treffen zur Registrierung und Unterweisung bei der FF Pöchlarn ein

19:05 Uhr Medienvertreter treffen bei der FF Pöchlarn zur Registrierung und Unterweisung ein 19:30 Uhr Bereitstellung des Zuges in Pöchlarn Bstg … 19:30 Uhr Transport der Darsteller zum Zug durch FF Pöchlarn

Beginn des Probealarmes - Auslösung des Alarmes nach Auftrag Übungskoordinator Röthleitner

Besonderheiten im Übungsverlauf: Zur Evakuierung der Reisenden werden beide Rettungszüge (RTZ) eingesetzt; ca. 30 Personen werden mit dem RTZ Pöchlarn Richtung Westportal gebracht, der Rest der zu evakuierenden Reisenden wird mit dem RTZ St. Pölten Richtung Ostportal aus dem Tunnel befördert.

 

Übungsablauf - Echtzeit: Die Alarmierung der verschiedenen Einsatzkräfte funktionierte wie vorgesehen.

Die Einsatzleitungen - Einsatzleiter ÖBB Helmut Hollaus - Gesamteinsatzleitung Feuerwehr: Brandrat Franz Haiden bzw. die Infrastrukturen für den Rettungseinsatz wurden ordnungsgemäß an beiden Tunnelportalen (West: Einsatzleitung Feuerwehr: Abschnittsbrandinspektor Herbert Schaider und Ost: Hauptbrandinspektor Hannes Wabro) sehr rasch und professionell aufgebaut.

Als Übungskoordinatoren fungierten: ÖBB - Anton Röthleitner, Bezirksfeuerwehrkommando Melk - Verwaltungsrat  Engelbert Gundacker, Bezirkspolizeikommando Melk - Oberstleutnant Karl Gruber und Rotes Kreuz - Bezirkskommandantstellvertreter Matthias Hördinger.

Das Zweiwege-Rüstlöschfahrzeug Pöchlarn gleiste im Bereich - Ostportal Melkertunnel auf und fuhr nach der Streckenfreigabe über das Westportal in den Wachbergtunnel II zum Einsatzort ein. Das ZW-RLF-T St.Pölten bzw. der Rettungszug St.Pölten kamen aus Richtung St.Pölten und fuhren über das Ostportal in den Wachbergtunnel ein. Danach kam der Rettungszug Pöchlarn und fuhr über das Westportal zum Einsatzort.

Verzögerungen traten bei den Rettungszügen Pöchlarn und St.Pölten auf, welche teils durch Koordinierungsprobleme der Feuerwehr bzw. der ÖBB entstanden waren.

Genau aus diesen Gründen werden regelmäßig Probealarme bei den verschiedenen ÖBB Tunnelanlagen im Bezirk Melk durchgeführt um in "Friedenszeiten" kleinere Mängel ausräumen zu können und für den Ernstfall bestens gerüstet zu sein.

Von den "55 Fahrgästen (Statisten) des liegengebliebenen Personenzuges" wurden 33 in den Rettungszug Pöchlarn und 22 in den RTZ St.Pölten gebracht. Die 3 verletzten Personen wurden durch ein RK Rettungsteam erstversorgt und danach mit dem Rettungszug aus dem Tunnel gefahren.

Der Probealarm konnte gegen 01:00 Uhr beendet werden. Im Anschluss luden die ÖBB zur Abschlussbesprechung mit Verköstigung in das prof. Feuerwehrhaus - Wasserhalle Melk ein.

Übungsteilnehmer:

Freiwillige Feuerwehr:

Gesamteinsatzleitung: 2 Fahrzeuge mit 9 Mann/Frauen

Portal West: 4 Fahrzeuge und 22 Mann/Frauen

Portal Ost: 7 Fahrzeuge und 25 Mann/Frauen

Rettungszug Pöchlarn: 7 Mann/Frauen

Zweiwege-Rüstlöschfahrzeug Pöchlarn: 6 Mann

Rettungszug St.Pölten: 14 Mann/Frauen

Zweiwege-Rüstlöschfahrzeug St.Pölten: 7 Mann/Frauen

Rettungsorganisationen:

Rotes Kreuz:

7 Einsatzfahrzeuge mit 16 Mann/Frauen

ASBÖ:

5 Fahrzeuge mit 15 Mann/Frauen

Polizei:

3 Fahrzeuge mit 5 Mann/Frauen

Österreichische Bundesbahnen:

3 Zuggarnituren mit 8 Mann/Frauen

3 Fahrzeuge mit 14 Mann/Frauen

 

Fotos und Bericht: BSBÖD  Toni Wittmann, EBR