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Kategorie: Ausbildung
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20171019 bfkmelk 14Am Sonntag, 15. Oktober konnten 5 Mitglieder aus den Bezirken Melk und St. Pölten von 4 verschiedenen Feuerwehren erfolgreich die Ausbildungsprüfung Feuerwehrboot in Gold ablegen.

Die 5 Bewerber:  ELFR Alfred Puschacher u. OBM Jürgen Puschacher von der FF Altenmarkt,

 BR Hermann Mühlbacher FF Seiterndorf, BI Wolfgang Tippl FF Mannersdorf, HBM Harry Vogler FF Frankenfels als Ergänzungsteilnehmer nahm BR Josef Riegler von der FF Neumarkt teil der dieses Abzeichen bereit vor einem Jahr erworben hat.

Ausbildungsprüfung Feuerwehrboote: Ziele dieser Ausbildungsprüfung sind die Fertigkeiten von Feuerwehrschiffsführern und Bootsmännern zu festigen und zu perfektionieren. Es zählt nicht die Schnelligkeit, sondern der Einsatzerfolg. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf Genauigkeit, Sicherheit, Kommunikation bzw. kontrolliertes Zusammenarbeiten gelegt: Die Prüfung wurde mit dem Feuerwehrarbeitsboot der Feuerwehr Sarling in Sarling absolviert. 

Je 10. Fragen (Lichterführung der Schiffe und Boote, Schifffahrtzeichen, Fragen aus dem Sachgebiet Wasserdienst) musste jeder Teilnehmer der Bootsbesatzung richtig beantworten. 

Jede Bootsbesatzung besteht aus einem Schiffsführer und zwei Bootsmännern. Diese Positionen werden vom Hauptprüfer gelost. 

Am Beginn der praktischen Prüfung steht die Überprüfung der Beladung und Ausrüstung des Bootes. Anschließend wird das Feuerwehrarbeitsboot durch den Schiffsführer in Betrieb genommen. 

 Nach der Ausfahrt führte die Besatzung ein Ankermanöver durch. Hier musste der Anker so gesetzt werden, dass das Boot genau beim vorher definierten Punkt zum Halten kommt. Bei dieser Tätigkeit wird vor allem auf die Sicherheitsbestimmungen sowie auf die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Schiffsführer und Bootsmännern geachtet. 

 Beim „Mann über Bord – Manöver“ hat die Schiffsbesatzung eine mindestens 30 Kg schwere Übungspuppe aufzunehmen. Die Puppe treibt dabei im Gewässer und muss vorsichtig und schonend in das Boot gehoben werden. 

Herstellen eines Koppelverband dabei nähert sich das Feuerwehrarbeitsboot der am Ufer verhefteten Feuerwehrzille analog dem Sondieren wie in Bronze und Silber dem Ufer. Das Feuerwehrarbeitsboot legt am Ufer an und koppelt die Zille an das Feuerwehrarbeitsboot

Die Feuerwehrzille wird so am Feuerwehrarbeitsboot verheftet, dass der Bug der Feuerwehrzille, mindestens aber der Kranzlstock vor dem Bug des Bootes ist. Die Verheftung ist mit mindestens zwei Leinen so durchzuführen, dass sie jederzeit vom Boot ausgelöst werden kann. Der Kranzlstock der Feuerwehrzille darf bei gerader, voller Fahrt (Gleitfahrt) keinesfalls mehr als 80 cm vom Bordrand seitlich (keine V-Bildung) entfernt sein. Vor jeder Fahrbewegung muss die Verheftung nachgespannt werden. Nach Fertigstellung des Koppelverbandes fährt dieser zur zuvor verankerten Boje. 

 Auf das Kommando des Feuerwehrschiffsführers „Verheften“, verheftet einer der Bootsmänner den Koppelverband mit einer Festmacherleine (Heftleine) an der Boje. Dabei sind die vorhandenen vorderen Belegklampen zu verwenden. Danach ist der Motor für ca. 30 sec. abzustellen. Dabei darf sich die Höhe der Boje verändern (Toleranz eine Feuerwehrarbeitsbootslänge durch Ketten und Seilspannung, Anker muss halten). 
Nach dem Kommando „Anker heben“ begeben sich die Bootsmänner in den Bug. (Vorderseite) 
Die Boje wird in das Feuerwehrarbeitsboot gezogen und mit der vorgesehenen Bindeleine an der vorderen Belegklampe verheftet. 
Danach wird gemeinsam begonnen Ankerleine und Ankerkette aufzunehmen. Die Ankerkette wird in einem Behältnis (Kübel) abgelegt und das Drittelseil versorgt. geht es mit dem Feuerwehrboot wieder zur Anlegestelle. Hier wird das Feuerwehrarbeitsboot ordnungsgemäß verheftet und die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt. Anschließend wird die Feuerwehrzille wieder an jene Stelle zurückgebracht, an welcher sie ursprünglich verheftet war. Dabei ist auch hier eine Sondierung durchzuführen. Nach der Verheftung der Feuerwehrzille begibt sich die Besatzung zur nächsten Station. Anschließend gibt der Hauptprüfer dem Feuerwehrschiffsführer den Befehl „In den Hafen einlaufen“. Der Feuerwehrschiffsführer gibt den Bootsmännern den Befehl „Fertigmachen zum Anlegen. Daraufhin bereiten diese die Heftleinen vor und setzen die Fender auf der richtigen Seite. 

Der Feuerwehrschiffsführer fährt an den vorgegebenen Liegeplatz. Die Bootsmänner verheften in der richtigen Reihenfolge das Boot (Bug- vor Heckleine). Das Boot wird am eigenen Liegeplatz verheftet. Anschließend stellt der Feuerwehrschiffsführer den Motor ab. Der Feuerwehrschiffsführer schreibt in das Bordbuch alle Vorkommnisse der Ausfahrt ein (Zeit der Ausfahrt und Ankunft im Hafen zurückgelegte Wegstrecke, Besatzung, Betriebsstunden des Hauptmotors, Unterschrift des Feuerwehrschiffsführers). Nach der Einrückemeldung an die BAZ endet mit der Meldung an den Hauptprüfer „Ausbildungsprüfung durchgeführt“ durch den Feuerwehrschiffsführer die Prüfung. Anschließend gibt der Feuerwehrschiffsführer allen die Anweisung „das Boot zu verlassen.“ 

 Dauer dieser schwierigen Ausbildungsprüfung ca. 1,5 Std. 

 Der Hauptprüfer EHBI Peter Schrittwieser u. Abschnittssachbearbeiter für Wasserdienst Andres Holzer, konnten beiden Bootsbesatzungen zur bestandenen Prüfung gratulieren. Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Roman Thennemayerm  BR Josef Hinterndorfer AFKDO  Persenbeug, BR Riegler AFKDO Ybbs u. viele Feuerwehrkommandanten bzw. Freunde der Bewerber überzeugten sich von den sehr guten Leistungen der Bootsbesatzungen.

Die begehrten Abzeichen wurden von OBR Roman Thennemayer und BR Josef Hinterndorfer übergeben. 

 Einen herzlichen Dank an die Hauptprüfer und Prüfer der FF Sarling für ihre Zeit die sie immer wieder für Abnahmen aufbringen sowie die faire Bewertung. 

Im Anschluss fand im Bootshaus eine kleine Feier statt, wo auch die Partner unserer Bewerber anwesend waren. 

Fotos u. Bericht: Josef Riegler;