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Kategorie: Ausbildung
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20151113 bfkmelk 15Am 13. November 2015 wurden seitens ÖBB und Feuerwehr der Wachtbergtunnel und der Melkertunnel mit Schwerpunkt Koordination und Logistik beübt. Dabei waren die neu erstellten Einsatzprotokolle abzuarbeiten, und die seltene Gelegenheit der Begehbarkeit der Tunnelanlagen zu nutzen.

Bei Einsätzen im Einzugsbereich der Bahn gelten andere Gesetze, als bei üblichen technischen Einsätzen. Es gilt höchste Vorsicht und enge Kommunikation mit dem Bahnbetreiber einzuhalten, um sich und andere nicht in Gefahr zu bringen.

20151113 bfkmelk 6Einatzprotokolle und Hinweistafeln ermöglichen es der Feuerwehr im Ernstfall einen sicheren Arbeitsbereich herzustellen, auch wenn der Noko ("Notfallkoordinator") noch nicht for Ort ist, und so wertvolle Zeit optimal zu nutzen. Während die Feuerwehr Einsatzleitung und Rettungsplatz einrichtet, werden zeitgleich seitens der Zentrale in Meidling bereits die Orientierungslichter und Oberleitung bedient. Jede Einrichtung (Erdung, Rettungsplatz, sicherer Arbeitsbereich, ...) ist mit Tafeln gekennzeichnet, wodurch sich die Feuerwehr im Tunneleinsatz bestens auf deren eigentliche Aufgabe konzentrieren kann.

Bei jedem Tunnel gibt es zwei Portalkommandos. Diese unterstehen dem Einsatzleiter Feuerwehr, der wiederum mit dem Noko der ÖBB eng zusammenarbeitet.

Als Einsatzfahrzeuge auf Schiene stehen der Feuerwehr die ZW-RLF-T ("Zweiwege Rüstlöschfahrzeug Tunnel"), Rettungszüge und Palettenwagen zur Verfügung. Ansonsten werden die für die Feuerwehr üblichen Fertigkeiten wie Einsatzleitung, Erste Hilfe, Löscheinsatz, Technische Hilfeleistung oder Schadstoffeinsatz je nach Einsatzbild abgerufen.

Die Übung fand aus logistischen Gründen in den späten Abendstunden von 20:00 bis etwa 23:30 statt, da in dieser Zeit der Zugverkehr reibungsloser umgeleitet werden konnte.

20151113 bfkmelk 3An der Tunnelübung 2015 nahmen 121 Mitglieder mit 23 Feuerwehrfahrzeugen und 2 Tunnelrettungszügen teil.

Einteilung Melkertunnel

Einteilung Wachbergtunnel II

Die Einsatzprotokolle können unter Alarmpläne abgerufen werden.

Die Bilder stammen zum Teil aus Archivmaterial von 2014.

Fotos und Bericht: Harald Hömstreit