DSC 0007Der Advent gilt ja als die ruhige, besinnliche Zeit und Weihnachten als Fest der Familie, das im Kreise dieser gefeiert wird. Doch nicht allen von uns ist dieses Glück gegönnt. Es gibt Familien die mit schweren Schicksalsschlägen zu kämpfen haben und gerade beim Fest der Familie kann dann nur schwer Weihnachtsstimmung aufkommen. So auch bei Familie Heindl aus Texing. Die Frau unseres Zugskommandanten Gerhard erlitt 2017 eine plötzliche Gehirnblutung. Stefanie ist seitdem schwerst beeinträchtigt und pflegebedürftig. Nach langen Reha-Aufenthalten in mehreren niederösterreichischen Kliniken wird momentan im Pflegeheim in Mank für sie gesorgt.

Die gesamte Familie Heindl ist in unserer Feuerwehr sehr engagiert. Vater Gerhard ist in unserer Feuerwehr als Zugskommandant und im Bezirk als Ausbilder für das Leistungsabzeichen in Gold (auch Feuerwehrmatura genannt) tätig. Sein ältester Sohn Matthias bekleidest den Posten des Ausbilders. Der 2. Sohn Sebastian ist nicht nur bei der Bewerbsgruppe aktiv, sondern auch wie Florian, dem Jüngsten der 3 Brüder, bei fast allen Einsätzen und Übung mit dabei. Dass der Name Heindl auch für feuerwehrübergreifende Zusammenarbeit steht beweist die jahrzehntelange Mithilfe von Gerhard beim Zeltfest und beim Ball der FF St. Gotthard.

Trotz der schwierigen Umstände und der unerschütterlichen Liebe zu seiner Steffi hat die Feuerwehr dennoch einen gewichtigen Platz in Gerhards Leben. Dass die Feuerwehr mehr als nur eine gesellschaftliche Stütze in schwierigen Zeiten sein kann, zeigt sich in diesen Tagen.

Denn neben der seelischen Belastung kommt in solchen Situationen zumeist auch eine finanzielle hinzu. Neben den fortlaufenden Pflegekosten steht momentan auch der Ankauf eines Spezialrollstuhles an der es Steffi ermöglicht ein wenig mobil zu sein. Der Preis dafür bewegt sich im fünfstelligen Eurobereich und der Zuschuss der Krankenkasse ist mehr als bescheiden.

Für genau solche Fälle gibt es den Unterstützungsfond des NÖ Landesfeuerwehrverbandes. Er hilft rasch und unbürokratisch Feuerwehrkameraden und deren Familienangehörigen bei akuten Existenzkrisen. Wie Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner dazu sagt: „Geld kann niemals über den Verlust eines Familienmitgliedes hinwegtrösten. (..) Es darf nicht sein, dass unsere Mitglieder über viele Jahre hinweg anderen Menschen rund um die Uhr helfen, aber selbst dann im Regen stehen gelassen werden.“

Auf Wirken des Bezirksfeuerwehrkommandos Melk wurde in einer kurzfristigen Aktion das Landesfeuerwehrkommando um Unterstützung gebeten und diese wurde auch sehr rasch genehmigt.

Als unser Abschnittskommandant Franz Hiesberger von diesem Schicksal erfuhr, startete er kurzerhand eine Sammelaktion in den Feuerwehren unseres Abschnittes. Auch hier war die Unterstützung überwältigend. 

Die gesammelten Beträge wurden am 24. Dezember in einer kleinen Runde im Feuerwehrhaus Texing an die Familie Heindl übergeben. Die Feuerwehren Texing und St. Gotthard schlossen sich an und übergaben das Ergebnis einer feuerwehrinternen Sammlung.

Ebenfalls die Gelegenheit nutzend übergab der Verein Lichtblick Mank eine finanzielle Unterstützung.

Zutiefst bewegt dankte Gerhard für die Unterstützung und versicherte dass die Feuerwehr auch in Zukunft auf ihn zählen kann.

Wir wissen das Geld keine seelischen Schmerzen lindert. Aber es kann dazu beitragen, zumindest für kurze Zeit, die finanziellen Sorgen vergessen zu lassen um Weihnachten als Fest der Familie und im Kreise dieser zu feiern.

Bericht und Fotos: Michael Schwarz